Die Domaine Rijckaert ist eine Kreation jüngeren Datums, denn seine Geschichte beginnt 1998 mit Jean Rijckaert. Dieser Belgier lässt sich 1990 im Burgund nieder, wo er eine wahre Passion für Chardonnay entwickelt. Diese treibt ihn zunächst dazu, gemeinsam mit dem großen Winzer Jean-Marie Guffens das Weinhandelshaus Verget ins Leben zu rufen, bevor er einige Jahre später sein eigenes Weingut gründet. Er beginnt mit dem Kauf von Reben in Leynes, im Süden des Mâconnais, und entscheidet später nach einer Reise ins Jura, auch dort etwas mehr als fünf Hektar zu kaufen. So schafft er ein Weingut mit origineller geografischer Aufteilung, teils im Mâconnais, teils im Jura gelegen, mit einer Gesamtrebfläche von neun Hektar. Jean Rijckaert ist auch im Weinhandel tätig und kauft Trauben aus unterschiedlichen Appellationen des Burgund an, die einer Produktion von 400 Hektolitern entsprechen, wobei anspruchsvolle Auslesen erfolgen. Im Weinkeller erfolgt die Vinifikation nach Parzellen getrennt. Die Gärung findet mit natürlichen Hefen statt, es wird je nach Bedarf geschwefelt und manche Weine werden auch gefiltert. Gärung und Ausbau finden in Eichenfässern statt, mit einem kleinen Anteil neuer Fässer. 2013 hat Jean Rijckaert damit begonnen, sein Weingut nach und nach an Florent Rouve zu übergeben, der seine Arbeit mit denselben hohen Ansprüchen ausführt – und mit sichtbarem Erfolg. Die Weine platzen geradezu vor Fruchtigkeit und das ganze Sortiment legt ein sehr schönes Niveau an den Tag.

Die Flächen dieses Weinguts, das einem weinbegeisterten Belgier gehört, befinden sich sowohl im Mâconnais als auch im Jura. Auch wenn die Arbeit im Weingut auf eine am Terroir orientierte Philosophie ausgerichtet ist, kommt es manchmal vor, dass bestimmte Weine, die von einem starken jugendlichen Holzton geprägt sind, eine zusätzliche Reifung benötigen. Dieser Viré-Clessé ist typisch für die Erzeugnisse der Region: es ist ein leicht holziger, ausgeprägt mineralischer und manchmal monolithischer Wein. Sowohl in der Jugend als auch nach einiger Zeit der Reifung ist er angenehm zu trinken. Nach einigen Jahren im Keller entwickelt er eine Reichhaltigkeit anderer Art und zeigt sich dann ziemlich mineralisch, ohne die manchmal ausgeprägten Ausbaunoten seiner Jugend. In jedem Fall ist der Wein stoffig, von hoher Qualität.