Am östlichsten Ausläufer der Pyrénées Orientales erstreckt sich die Appellation Banyuls über vier Gemeinden (Collioure, Port-Vendres, Banyuls-sur-Mer und Cerbère), wo ihre Steilhänge ins Mittelmeer abfallen. Der Weinberg umfasst rund 1200 Hektar auf schieferhaltigen, kargen und sauren Böden – dem Reich der Grenache-Rebe. Der Terrassenanbau sorgt für eine gute Sonneneinstrahlung und die Nähe zum Meer trägt zu einem günstigen Mikroklima für eine gute Reifung der Trauben bei. Banyuls-Weine sind "gespritete" Weine: Der Most wird mit Alkohol versetzt um die Gärung zu stoppen, wodurch ein Teil des natürlichen Traubenzuckers erhalten bleibt. Der Ausbau spielt dabei eine entscheidende Rolle. Je nach Art des gewünschten Weins kann er auf zwei Arten erfolgen. Oxidative Weine („rancio“) stammen in der Regel aus Mischungen verschiedener Jahrgänge oder aus alten Jahrgängen und reifen in Fudern oder in Korbflaschen heran, die der Sonne ausgesetzt werden. Weine bei denen man jedoch den Fruchtgehalt erhalten möchte, werden jung in Flaschen abgefüllt und die Oxidierung wird verhindert. So erhält man den sogenannten „Rimage“, der aus einem einzigen Jahrgang stammt. Um als Grand Cru (stets in rot) bezeichnet zu werden, muss der Wein unbedingt 30 Monate (anstatt nur ein Jahr beim Banyuls-Wein) im Holz heranreifen und der Anteil an Grenache Noir muss mindestens 75 % statt 50 % betragen. Weiße Banyuls-Weine enthalten Muscat d'Alexandrie, Grenache Blanc und Malvoisie. Mit ihrer schönen goldenen bis bernsteinfarbigen Robe verströmen sie Noten von kandierten Früchten, Honig und Aprikose, aber auch Röstaromen und Noten von weißen Blüten. Die Produktion der weißen Banyuls bleibt bis heute vertraulich.