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Hier begegnen wir einer der herausragenden Rebsorten aus Bordeaux, die zudem weltweit am meisten verbreitet ist. Sie schafft die Grundlage für großartige Rotweine mit hohem Reifepotenzial, wie etwa die berühmten Pauillac Mouton Rothschild oder die Latour. Die Geschichte ihrer Herkunft hat viele Debatten ausgelöst, jedoch konnten unlängst Forscher der Universität Davis in Kalifornien nachweisen, dass es sich um eine Kreuzung zwischen einer Cabernet Franc- und einer Sauvignon-Rebe handelt.
Vom Médoc bis zum Margeret River ist sie unter verschiedenen Namen bekannt, wie etwa Marchoupet, Carbonet, Bidure; und ab dem 18. Jahrhundert wurde die Cabernet Sauvignon-Rebe auch "Vidure" genannt. Übrigens erwähnt Montesquieu diesen Begriff auch in seinem Werk über den Weinbau (1783 veröffentlicht). Zu dieser Zeit findet mal zum ersten Mal den Begriff "Cabernet Sauvignon". Diese Rebsorte produziert Weine von bemerkenswert aromatischer Fülle und mit reichhaltigen Tanninen, die mit dem Alter intensiver werden.
Das Médoc (insbesondere Pauillac) und die Graves sind ihr Heimatland, selbst wenn sie nach und nach das rechte Ufer eroberte. Hier ist sie allerdings in geringerem Umfang vertreten, weit hinter Cabernet Franc und Merlot. Heutzutage bündelt das Bordelais 60 % der französischen Cabernet Sauvignon-Rebe. Man kann sie allerdings auch im Südwesten (Bergerac und Buzet) sowie im Loire-Tal, Languedoc, Roussillon oder in der Provence antreffen. Darüber hinaus ist die Cabernet-Sauvignon-Rebsorte in vielen Gebieten der Welt vertreten, in Kalifornien, Australien, Südafrika, Südamerika, aber vor allem in der Toskana wo sie, vermischt mit der Sangiovese-Traube, die "Super-Toskaner" geschaffen hat.
Sonne und Steine
Ihre Rispen sind mittelgroß und in die Länge gezogen, die Trauben wachsen dichtgedrängt und besitzen eine harte und dicke Haut von blauschwarzer Farbe. Ihr festes und knackiges Fruchtfleisch ergibt einen dichten Saft mit süßem Geschmack. Bekannt für ihr Paprikaaroma (rote Paprika wenn sie vollreif ist, leider oft eher grüne Paprika, wenn sie zu früh geerntet wurde), hüllt sich die Cabernet-Sauvignon-Traube gerne in pflanzliche Noten, von denen die großen Weine ausgenommen sind. Man erkennt sie sofort an ihrem mentholhaltigen Abgang, charakteristisch für die Pauillac-Weine.
Die Cabernet-Sauvignon-Rebe reift nur langsam und benötigt viel Hitze. Die Sonneneinstrahlung ist fundamental und die Bodenbeschaffenheit ist fast genauso wichtig. In Bordeaux schätzt sie vor allem die Schotterböden; Médoc und Pessac-Léognan auf dem linken Ufer des Mündungsgebiets sind die Appellationen die für ihre Entwicklung besonders günstig sind. Aufgrund ihres beträchtlichen Tanninanteils verlangt sie bei der Vinifizierung nach einer hohen Sauerstoffzufuhr. Sie kann sortenrein oder verschnitten vinifiziert werden: mit Cabernet Franc und Merlot, aber auch mit Syrah, Tempranillo oder Sangiovese. Im Allgemeinen verträgt sie gut einen sehr langen Ausbau im Barriquefass, denn ihre kraftvollen Tannine brauchen Zeit um weicher zu werden.