Weine aus Ungarn

Die Weinbautradition Ungarns reicht weit bis ins Römische Reich zurück. Die legendären Tokajer-Weine, die bereits im 17. Jahrhundert auf den europäischen Markt kamen, waren bereits damals von herausragender Qualität und sehr begehrt. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es jahrzehntelang still um die ungarischen Weine, doch heute erfreuen sie sich wieder großer Beliebtheit. In Ungarn werden hauptsächlich Weißweine mit würzigen Aromen hergestellt. Im Süden des Landes werden eher leichte Rotweine produziert. Weine aus traditionellen ungarischen Rebsorten können auch mit Pinot Noir und Merlot assembliert werden. Der Norden ist die Heimat des Tokajers, dessen Rebstöcke auf 7000 Hektar vulkanischer Erde kultiviert werden. Die Trauben, hauptsächlich Furmint und Harslevelü, werden im November geerntet, sodass sich Edelfäule bilden kann. Sie werden nicht sofort zu Wein verarbeitet: Nach dem Maischen werden sie in große Fässer gefüllt, in denen sich trockener Wein aus nicht botrytisierten Trauben befindet. Die Mischung mazeriert, anschließend folgt die alkoholische Gärung. Ein Teil davon wird in Alkohol umgewandelt und die Mischung gewinnt an aromatischem Reichtum. Der Wein reift mehrere Jahre lang in Fässern. In Flaschen abgefüllt, verfügt der Tokajer über ein exzellentes Reifepotenzial (bis zu 200 Jahren für die besten Jahrgänge).