
Die AOC Saint-Émilion Grand Cru
Saint-Émilion Grand Cru ist ganz sicher eine der berühmtesten Appellationen in Bordeaux – und nicht zuletzt verantwortlich für den Ruf der Region, deren Weine von Ludwig XIV. als „Nektar der Götter“ bezeichnet wurden. Genau wie ihre kleine Schwester Saint-Emilion erstreckt sich auch diese Appellation auf über 4200 Hektar, mit dem Unterschied, dass hier nur die besten Weine das Prädikat „Grand Cru“ tragen dürfen. Diese stammen meist vom Rand des Kalksteinplateaus oder von den lehm-kalkhaltigen Hängen. Die Rebsorten Merlot (68 %), Cabernet Franc (21 %) sowie Cabernet Sauvignon, Malbec und Petit Verdot profitieren vom milden atlantischen Klima. Und auch andere Auflagen der AOC sind strenger als in Saint-Emilion: Die Erträge sind auf 40 hl/ha beschränkt, Wein muss mindestens 12 Monate lang ausgebaut werden, die Flaschen werden im Weingut abgefüllt – aber auch Umweltkriterien existieren. Die Klassifikation der AOC wurde 1955 eingeführt, sie wird alle zehn Jahre überarbeitet. Sie unterscheidet zwei Rangstufen: Die Premiers Grands Crus Classés A (Figeac und Pavie) und B (12 Châteaux sind Teil dieser Kategorie, darunter Canon, Clos Fourtet, Pavie Macquin, Troplong Mondot, Canon La Gaffelière, Valandraud); sowie die Grands Crus Classés (71 Châteaux, darunter Grand Corbin-Despagne oder Ferrand). Im Jahr 2022, also während der aktuellsten Überarbeitung der Klassifikation, verließen vier Châteaux die Appellation: Ausone, Cheval Blanc, Angélus und La Gaffelière. Bei der Verkostung zeigen sich die ausschließlich roten Weine kraftvoll und strukturiert, mit feinen Tanninen, Aromen roter Beeren, kandierter Früchte oder Pfingstrosen, sowie außergewöhnlicher Länge und Lagerfähigkeit.















































































