
Haut-Médoc
Um die Appellation zu verstehen, sollten Sie als erstes einen Blick auf eine Landkarte werfen! Paradoxerweise befindet sie sich nämlich nicht nördlich der Halbinsel Médoc, wie es der französische Name „Haut“, zu Deutsch „Oben“, suggeriert, sondern südlich davon. Ihren Namen verdankt sie nämlich ihrer Lage in Bezug auf die Mündung des Flusses Gironde. Die Appellation erstreckt sich von Bordeaux im Norden nach Saint-Seurin-de-Cadourne im Süden – also über einen Streifen von rund 60 Kilometern Länge. Die Weinberge profitieren stark vom Einfluss des Flusses: Er hilft sowohl, Spätfröste zu vermeiden, als auch, übermäßige Sommerhitze abzumildern. Natürlich profitieren auch die Böden von dem Fluss: Es handelt sich um gut wasserdurchlässige Garonne-Kiesböden, die stellenweise von Sand, Ton und Kalk durchzogen sind.
Tatsächlich etablierte sich der Weinanbau hier schon lange vor der Klassifizierung im Jahr 1855 oder der Anerkennung der Appellation 1936. Bereits im 18. Jahrhundert verbreitete sich der gute Ruf der Region, vor allem aufgrund der Nähe zu Bordeaux: Die Weine sind lebendig, ausgeglichen, vollmundig, und vor allem: Rot! Hier im Haut-Médoc werden die Rebsorten Cabernet-Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot, Carménère, Malbec sowie Petit Verdot angebaut, die Weine mit großem Lagerpotential entstehen lassen. Heute zählt die Appellation fast 300 Weingüter, aus denen durchschnittlich 210.000 Hektoliter Wein pro Jahr hergestellt werden. Hier gibt es außerdem 5 Crus Classés: Die Châteaux La Lagune, Cantemerle, Belgrave, Camensac und La Tour Carnet. Vergessen Sie außerdem nicht die köstlichen Nektare der Domainen Châteaux du Taillan, Sociando Mallet, Gironville oder Belle-Vue.















































































