Der Weinbau im Burgund entstand bereits vor Beginn der christlichen Ära, entwickelte sich aber hauptsächlich mit der römischen Besetzung. Ab dem 10. Jahrhundert trugen der Aufschwung von Cluny und die Mönchsorden zur Entwicklung des Weinbaus bei und im Mittelalter wurde die Produktion durch die steigende Macht des Herzogtums Burgund vorangetrieben. Im 19. Jahrhundert war der Weinbau nicht mehr klösterlich und aristokratisch geprägt, sondern volkstümlich und bürgerlich. Das Burgund befindet sich im mittleren Osten Frankreichs und erstreckt sich über 300 Kilometer. Es ist bekannt als das Land der Kleingrundbesitzer, wo die durchschnittliche Anbaufläche in der Regel nie mehr als zehn Hektar beträgt, und das zahlreiche Schätze hervorbringt. Der Untergrund des Bodens ist kalkhaltig, während die Oberflächenstruktur hügelig ist. Die Reben wurzeln in Hanglage.
Der Weinbau wird von zwei Rebsorten dominiert: Pinot Noir und Chardonnay. Die Pinot-Noir-Trauben, aus denen der Rotwein erzeugt wird, bringen subtile und sinnliche Weine mit Noten von roten Früchten hervor. Es ist schwierig, diese Sorte zu vinifizieren, um ausreichend Aromen, Farbe und Tannine zu erhalten, zumal sich das nördliche Klima manchmal nachteilig auf die Entwicklung einer perfekten Reife der Beeren auswirken kann. Die Rebsorte Chardonnay für den Weißwein aus Burgund, liefert je nach Vinifikationsweise und Terroir sehr unterschiedliche Ergebnisse. Die Vinifikation von Chardonnay ist weniger anspruchsvoll als die der Rotweine und führt zu komplexen und konzentrierten Weinen. Ein hochwertiger weißer Bourgogne zeigt sich vollmundig, mit Noten von Honig und Haselnüssen. Aus der Rebsorte Aligoté wird Bourgogne Aligoté erzeugt, ein Weißwein, der lebhaft ist und vor dem Genuss karaffiert werden sollte. Aus Chardonnay wird der Crémant de Bourgogne hergestellt, ein Schaumwein, der in der Flasche vergoren wird.
Die Weine aus dem Burgund werden in vier Hauptkategorien unterteilt: Die Grands Crus, die 33 AOCs umfassen, was 2 % der Gesamtproduktion entspricht. Die Premiers Crus mit 561 climats machen 12 % der Gesamtproduktion aus. Einige climats haben das Recht auf die Bezeichnung Premier Cru. Villages-Weine oder kommunale Appellationen umfassen AOCs mit dem Namen der Gemeinde oder mehreren Gemeinden wie Chablis. Die regionalen Appellationen umfassen 22 regionale AOCs und machen 50 % der Rotweine aus.
Weine aus dem BurgundDie Côte d'Or, die mittig von Beaune geteilt wird, umfasst zwei Hauptweinbaugebiete: die Côte de Nuits und die Côte de Beaune.
Dieses lange Zeit unbekannte Weinbaugebiet verdankt seinen Namen seiner Nähe zu Chalon-sur-Saône. Es liegt zwischen Chagny und Saint-Gengoux-le-National (Saône-et-Loire) und umfasst 44 Gemeinden. Das Gebiet ist eine natürliche Verlängerung der Côte de Beaune, mit welcher es die Böden, Anbaumethoden, Vinifikationsweisen und Handelsbeziehungen teilt. Das Klima ist etwas trockener als in der Côte d'Or und die besten Hänge sind vor Frost und Hagelschlag geschützt. Der Boden besteht aus Kalkstein, Ton und Sand. Dieses Weinbaugebiet umfasst 5 AOCs: Rully, Mercurey, Givry, Montagny (nur Weißwein) und die Bourgogne Côte Chalonnaise (seit 1990). Die Weine werden aus den gleichen Rebsorten wie die der Côte d'Or erzeugt, d. h. Chardonnay für Weißweine und Pinot Noir für Rotweine.
Dieses große Weinbaugebiet befindet sich mittig zwischen Lyon und Beaune, am südlichen Ende des Burgunds. Die Rebstöcke profitieren von einem südlicheren Klima als im Rest der Region. Der recht komplexe Untergrund weist zahlreiche Bruchlinien auf. Er ist sehr kalkhaltig und eignet sich gut für die Kultivierung von Chardonnay, umfasst aber auch Gebiete mit Granitboden, die wunderbar für Gamay geeignet sind. In diesem Weinbaugebiet werden sowohl Rot- als auch Weißweine produziert. Die Rotweine, die hauptsächlich aus Gamay und Pinot Noir hergestellt werden, sind der Mâcon Rouge und der Bourgogne. Die Weißweine werden überwiegend aus Chardonnay erzeugt, erwähnenswert sind insbesondere der AOC Mâcon Blanc, Saint-Véran und der berühmte Pouilly-Fuissé, der ganze Stolz des Mâconnais, der nicht mit dem Pouilly-Fumé, einem Wein aus dem Loire-Tal, verwechselt werden darf.