Beaujolais | Jahrgang 2019
Nach einem guten 2018er Jahrgang, der mitunter ein etwas exzessive Fülle aufwies, war 2019 hier sicherlich ein weniger „spektakuläres“, aber ausgewogeneres Jahr mit etwas mehr Frische. Auch gab es in diesem Jahr geringere Erträge, nämlich etwa 25 % weniger gegenüber dem Durchschnitt aus den fünf Jahren davor. In klimatischer Hinsicht war 2019 kein ruhiges Jahr für die Winzer mit Frost im April, Kälte während der Blütezeit, Trockenheit zu Beginn des Sommers (mit wahrhaftigen Hundstagen Ende Juni) und starken Gewittern im August (mit Hagelschlag vor allem im Süden der Appellation und etwas weniger in den Cru-Lagen). Diese Gewitter waren, sofern sie keine Schäden hinterließen, jedoch eine Wohltat, da sie die Reifung auslösten, die bei guter Sonneneinstrahlung und ohne zu große Hitze in Ruhe und unter Beibehaltung der Säure vonstattenging. So konnten die Trauben im gesamten Beaujolais gesund reifen.
In ihrer Gesamtheit offenbaren die Weine von 2019 etwas hellere Roben als im Vorjahr sowie einen schön säuerlichen und sehr blumigen Fruchtgeschmack. Sie sind insgesamt sehr charmant, frisch und zweifellos für einen schnelleren Konsum als die Vertreter aus dem Vorjahr bestimmt.
Wieder einmal weist der Morgon den am besten strukturierten Körper auf, einerseits wegen der Qualität seiner Terroirs, andererseits aber auch, da auf dieser Appellation die meisten außergewöhnlichen Winzer am Werke sind. Fleurie, Moulin-à-Vent und Côte-de-Brouilly fallen noch feiner als gewöhnlich aus.








