Beaujolais | Jahrgang 2021
Der Beginn des Jahres 2021 ließ zunächst auf einen weitgehend normalen Start für die Weinregion hoffen. Doch zwischen April und Anfang August verschlechterten sich die Bedingungen – ganz wie in vielen anderen Weinbaugebieten Frankreichs. Das Beaujolais erlebte im April mehrere historische Frostperioden, gefolgt von Rekordniederschlägen im Mai, während die Kälte weiterhin anhielt. Die Folgen machten sich natürlich im Vegetationszyklus der Reben bemerkbar: Im Vergleich zum Zehnjahresdurchschnitt lagen sie deutlich zurück..
So begann die Blütezeit später als vorgesehen, und die Winzer konnten diese Verspätung durch einen genauso katastrophalen Juli auch nicht mehr aufholen. Seit fast 50 Jahren gab es nicht mehr so viel Regen in der Region! Dieser besonders schwierige Jahrgang entwickelte sich zu einer sehr durchschnittlichen Qualität mit geringen Erträgen, da die Weinberge teilweise stark von Pilzkrankheiten befallen waren. Glücklicherweise änderte sich das Wetter schließlich und von Mitte August bis zur Weinlese war es wieder trockener und sonniger.
Die sich durch das ganze Jahr ziehende Verspätung konnte also nicht aufgeholt werden. Die Ernte begann offiziell für Beaujolais und Beaujolais Villages am 13. September, also immerhin zehn Tage später im Vergleich mit fast zwanzig Jahren. Die Crus wurden wie üblich später geerntet.
Angesichts der begrenzten Mengen ließ dieser Jahrgang das Schlimmste befürchten, am Ende der Saison ermöglichte der Spätsommer aber doch noch eine gute Reifung der Trauben. Diese erreichten ein Gleichgewicht, das man als klassisch bezeichnen könnte, d. h. sie waren viel weniger von einem hohen Alkoholgehalt geprägt als in den Vorjahren. Das Ergebnis sind besonders süffige und schmackhafte Gamays, die eine fein ziselierte Materie mit schönen, präzisen Noten von roten Früchten zum Ausdruck bringen. Die Weine haben ihre Frische und Finesse bewahrt, was sie besonders bekömmlich und angenehm macht. Die ebenfalls luftigen Beaujolais und Beaujolais Villages sollten relativ schnell getrunken werden.
Wie so oft in komplizierten Jahrgängen gelang es den besten Winzern der Region, verlockende Weine zu erzeugen – vor allem Crus, die schöne Konzentrationen und ein langes Lagerpotential aufweisen können.





































