Das Weingut Fritz Haag ist eines der drei wichtigsten deutschen Riesling-Weingüter, gemeinsam mit Egon Müller und Joh. Jos. Prüm. Es befindet sich in den herrlichen Steillagen-Terroirs von Brauneberg, im Herzen der Weinbauregion Mosel, die bereits von Napoleon für die Eleganz und Präzision ihrer Weine geschätzt wurde. Die Familie Haag produziert hier bereits seit dem 17. Jahrhundert Riesling, den Weinliebhaber als „filigran“ bezeichnen: Dieses Adjektiv beschreibt Weine, die im Mund das Gefühl erzeugen, perfekt ziseliert zu sein. Wilhelm Haag beginnt 1957 auf dem Weingut zu arbeiten. Seine Arbeit zieht die Aufmerksamkeit des Gault-Millau-Weinguides für deutsche Weine auf sich, der ihm 1994 den Titel Winzer des Jahres verleiht. Wilhelm Haag hat stark zum Glanz des Weinbaugebiets Mosel beigetragen, indem er sich zwischen 1984 und 2004 als Präsident des Großen Rings engagierte, einer ehrwürdigen Winzervereinigung von 31 der besten Weingüter der Region. 2005 übernahm Wilhelm Haags Sohn Oliver Haag die Leitung des Guts. Er legt Wert darauf, die Früchte von der Lese bis zur Befüllung der Tanks mit größtem Respekt zu behandeln. Gleiches gilt bei der Vinifikation und beim Ausbau, wo er eine Mischung aus Edelstahltanks und Eichenbarriques verwendet, um den Weinen zugleich Frische und Sämigkeit zu verleihen. Das Sortiment bietet eine herrliche Kollektion, von trockenem Riesling bis hin zur Spätlese. Die Auslesen werden anders ausgebaut (in großen Fässern) und tragen die typische Goldkapsel.

Die Nase dieses Weins, ausgestattet mit einer durchsichtig feinen Materie mit hellgrünen Lichtreflexen, offenbart Düfte von Pampelmuse und Zitrone, die sich mit Aromen von weißen, wohlriechenden Blüten wie Geißblatt vermischen. Der hohe Restzuckergehalt explodiert am Gaumen und setzt Aromen von kandierten und exotischen Früchten frei. Ein Nektar, den man lange Jahre im Keller aufbewahren kann, damit er an Komplexität gewinnt.