Im Süden Korsikas, zwischen Ajaccio und Propriano, im Taravu-Tal, liegt die Domaine Vaccelli. Die Familie Courrèges gründete sie in den 1960er Jahren nachdem Algerien seine Unabhängigkeit erlangt hatte. Die erfahrenen Winzer, die ein Weingut in Médéa, südwestlich von Algier, besaßen, rissen die alten Reben heraus und pflanzten neue.
Heute umfasst das Weingut knapp 20 Hektar, es werden etwa zu gleichen Anteilen rote und weiße Rebsorten kultiviert: Sciaccarellu, Carcaghjolu Neru, Minustellu, Grenache Noir sowie Vermentino und verschiedene weiße Rebsorten. Eine schöne Mischung aus lokalen Rebsorten also, die durch Grenache Noir bereichert werden. Die Lese erfolgt per Hand und die Rebstöcke sind im Durchschnitt 30 Jahre alt. Das Weingut ist seit 2019 bio-zertifiziert.
Das Familienunternehmen wird von Nathalie und Gérard Courrèges geleitet, letzterer fungiert auch als Kellermeister. Emmanuel Gagnepain ist hier als Önologe tätig. Der aus dem Jahr 1990 stammende, unterirdische Keller des Weinguts ermöglicht eine gute Konservierung. So erreichen die Weine, die zum Teil in Eichenfässern ausgebaut werden, ein schönes Reifepotenzial.

Dieser Rotwein mit dem Namen Sirocco ist eine Assemblage aus lokalen Rebsorten (Elegante und Sciaccarello), die sich in einer feinen und seidigen Palette offenbaren. Die Verkostung enthüllt uns einen Wein mit rubinroter Robe und kräftigen Noten von Blumen (Veilchen), roten Früchten und leicht würzigen Anklängen. Das aromatische Bukett bildet den Auftakt zu einem feinen und eleganten Gaumen, der durch ebenso feine Tannine strukturiert wird. Wir empfehlen diesen Wein in seiner Jugend, innerhalb von fünf Jahren nach dem Jahrgang zu genießen. Feinschmecker wissen seine Zartheit zu Kleingeflügel, einer Tapenade aus schwarzen Oliven oder einem provenzalischen Gemüsegratin mit Gegrilltem zu schätzen.
Die Liebhaber von Spitzenweinen erkennen leicht die Handschrift seines Erzeugers. Diese ist nämlich geprägt von einer umweltfreundlichen Philosophie bei der Herstellung seiner Terroirweine. Deshalb baut der Winzer seine Trauben nach biozertifizierten Grundsätzen an und vinifiziert sie mit minimalen Eingriffen in inerten Behältern, die weder die Aromen noch die Textur des Weins beeinflussen.