In der keltisch-griechischen Epoche wurden Befestigungsmauern um das Dorf errichtet, was auch dem Schutz der nahegelegenen Häfen von Cassis und Marseille diente. Nach der Ankunft der Römer wurde diese Festungsanlage in „Rocca Fortis“ umbenannt, woraus später Roquefort wurde. Sie gehörte zur provenzalischen Krone, dann dem Bistum Marseille. 1812 wurde das Anwesen schließlich vom General Comte de Gardanne erworben, einem Vorfahren der heutigen Eigentümerfamilie Villeneuve de Flayosc. Heutzutage verfügt dieses herrliche Weingut über eine Rebfläche von 30 Hektar mit durchschnittlich über 40 Jahre alten Rebstöcken. Man findet hier zahlreiche provenzalische Rebsorten vor: Grenache, Syrah, Mourvèdre, Carignan, Cinsault für die Rotweine sowie Clairette, Rolle und Ugni für die Weißweine. Das Weingut zieht seine Stärke wahrscheinlich aus seinem Mikroklima: Die Gezeiten üben einen heilsamen Einfluss auf den Weinberg aus, der aufgrund seiner Höhenlage auch von kühlen Nächten profitiert. Die Trauben reifen langsam, was den Weinen von Roquefort ihre aromatische Tiefe verleiht. Das von 1994 bis 2022 von Raymond de Villeneuve geleitete Weingut wurde Cédric und Violaine Menet anvertraut, die es weiterhin leidenschaftlich und engagiert verwalten. Die Domaine wird in biologischen Anbau mit ECOCERT-Zertifikat geführt, die Böden werden ohne Zusätze bearbeitet. Im Zuge der Experimente mit Assemblagen sind hier zahlreiche neue Weine entstanden, auch wenn dafür manchmal eine Abstufung eines Weins in die Klassifizierungen VDP oder IGP nötig war. Die Philosophie der Domaine kann in wenigen Worten zusammengefasst werden: „Wir lieben, trinken, und leben!“

Petit Salé ist eine Assemblage aus Rebsorten wie Clairette (in der Region als Petit Salé bezeichnet), Ugni Blanc und Vermentino. Diese profitieren von einem biologischen Anbau und werden von Hand gelesen. Die Trauben werden teilweise abgebeert, streng sortiert und in einer beweglichen, pneumatischen Presse gepresst. Der Saft gärt bei einer kontrollierten Temperatur zwischen 18 und 23 °C und die malolaktische Gärung wird verhindert. Um die natürliche Frische der Rebsorten zu erhalten, reift der Wein in inerten Behältern, d. h. Edelstahl- und Betontanks heran.
Bei der Verkostung zeigt sich ein Wein mit einer hellen Robe, die ein zartes aromatisches Bukett von weißen Blüten, Mineralien, weißen Pfirsichen und Zitrusfrüchten verströmt. In demselben Stil offenbart sich der Gaumen lebendig und energiereich und mündet in einem leicht mineralischen, frischen Abgang. Hier haben wir einen prächtigen Wein, der gut zu regionalen Fischspezialitäten passt.