Beaujolais | Jahrgang 2020
Das Jahr zeichnete sich in der Region durch viel Sonne und zu geringe Niederschläge aus – bereits im milden Winter sowie zu Beginn des Frühlings gab es erste Anzeichen. Die Sonneneinstrahlung, die auch den Monat April begleitete, ermöglichte eine frühe Entwicklung der Reben. Zudem richtete kein Frost Schäden an, wodurch die Blüte wird im Mai reibungslos verlaufen konnte.
Zwar erwartete man im Juni eine Abkühlung und höhere Luftfeuchtigkeit, dies sollte sich jedoch schnell als Illusion herausstellen. Die Niederschläge kamen nämlich ungleichmäßig verteilt und begünstigten bestimmte Gebiete, die nun gelassener einem sehr heißen und sonnigen Sommer entgegensehen können. Insgesamt stellten nicht weniger als drei Hitzewellen die Weinberge auf eine harte Probe, zumal die wenigen Sommergewitter oft nicht ausreichende Mengen an Wasser brachten. Noch früher als der ebenfalls frühe Jahrgang 2019 begann die Weinlese 2020 bereits am 20. August.
Je nach Parzelle gestalteten sich die Ergebnisse tatsächlich sehr unterschiedlich, wobei der Gamay überall schöne Reifegrade erreichen konnte. Hoch gelegene Parzellen (Chiroubles, Côte de Brouilly), genauso wie nördlich ausgerichtete Küsten, brachten insgesamt frischere, elegante und strukturierte Weine mit Aromen roter Beeren hervor, etwa in Chénas. Im Süden wie auch in flacheren Gebieten wie Brouilly, Moulin-à-Vent, in den Pierres Dorées oder auch in den Ausläufern von Morgon wurden die Weine sehr farbintensiv und dicht.
Mehr noch als in einem Jahrgang mit eher klassischen Wetterbedingungen hatte die Weinbereitung einen entscheidenden Einfluss auf die Weine. Die hohe Reife der Trauben führte teilweise zu sehr intensiven Extraktionen, die sehr kraftvolle und konzentrierte Weine hervorbrachten.
Bei den Weißweinen erreichte der Chardonnay eine hohe Reife, behielt aber manchmal eine schöne Säure, insbesondere in den höher gelegenen Lagen. Die weißen Beaujolais-Weine aus den Pierres Dorées sind daher straff und mineralisch. Die Fülle des Jahrgangs veranlasste einige Winzer dazu, einen eher ungewöhnlichen, vollmundigen und reichhaltigen Stil anzustreben.





















