Burgund | Jahrgang 2021
Der berüchtigte Jahrgang 2021 hinterließ seine Spuren in den Köpfen der Burgunder Winzer – wieder und wieder mussten sie sich wechselnden, schwierigen Wetterbedingungen stellen.
Bis März gestaltete sich das Jahr kühl, doch Anfang April änderte sich das Wetter drastisch und brachte für diese Jahreszeit unerwartet hohe Temperaturen mit sich. Die direkte Folge dieser ungewöhnlichen Situation war das schnelle Wachstum der Reben. Diese begannen zu treiben, was sich nur wenige Tage später als sehr problematisch herausstellen sollte: Denn wie in anderen Regionen Frankreichs erreichte eine Polarluftwelle die Region und verursachte mehrere Nächte mit starkem Frost. Je nach Gebiet waren die Verluste mäßig bis schwerwiegend, was sich natürlich auf die endgültigen Erträge auswirkte. Auch die Größe der Beeren wurde dadurch beeinträchtigt, was zu sehr konzentrierten Trauben führte.
Während der folgenden Wochen entwickelten sich die Reben daraufhin recht langsam – das konstante Schlechtwetter im April und Mai half dabei nicht gerade. Bis zum Sommerbeginn ging es kühl und regnerisch weiter, erst im Juni kehrte die Sonne endlich wieder zurück, die eine schöne Blüte erlaubte. Durch die erhöhten Temperaturen konnten die Reben einiges an Verspätung aufholen.
Leider verschlechterte sich das Wetter daraufhin schnell, der Juli sowie die erste Augusthälfte gestalten sich wieder frisch und regnerisch. Aufgrund der Ausbreitung von Mehltau und manchmal sogar Botrytis verzeichneten die Winzer außerdem weitere Verluste. Erst Ende August verhalf ihnen endlich zu einer kurzen Atempause, bevor Ende des Monats wieder herbstlichere Bedingungen zurückkehrten.
Die Ernte der Crémants begann im Mâconnais am 8. September, jene der restlichen Weine der Region um den 20. September. Im Gegensatz zu den klassischen Zyklen der Rebsorten wurden in diesem Jahr nicht die Chardonnays zuerst geerntet, sondern die Pinots Noirs. Sowohl bei den Rot- als auch bei den Weißweinen wurden die besten Ergebnisse erzielt, indem man bei der Sortierung besonders sorgfältig vorging. Wider den Wetterbedingungen brachte man so trotzdem hochwertige Weine hervor.
Vom Chablis bis zum Mâconnais sind die Weißweine dieses Jahrgangs gelungen und zeichnen sich durch eine sehr schöne, oft blumige Fruchtigkeit aus. Die Weine im Chablis zeigen sich ausgewogen, mineralisch und frisch und mit mehr Körper und Opulenz in der Côte d'Or und der Côte Chalonnaise. Die sorgfältigsten Winzer brachten großartige Lagerweine hervor. Das Mâconnais besticht mit seiner Ausgewogenheit zwischen Präzision, Würze und verführerischen Aromen.
Weder in Bezug auf die Aromenkonzentration noch auf Alkoholgehalt sind die Rotweine aus dem Jahr 2021 ihren Vorgängern ebenbürtig. Trotzdem erweisen sich die etwas heterogenen Weine als schmackhaft und begeistern durch ihre präzisen, fein abgestimmten Fruchtnoten. In der Côte de Nuits und der Côte de Beaune bestechen die Weine durch ihre elegante Textur, die samtige und seidige Tannine mit einer schlanken Struktur verbindet. Sie setzen weniger auf Kraft als auf Finesse, und ihre Ausgewogenheit könnte Geschichte schreiben. Ihr klassischer Charakter macht sie bereits jetzt beliebt. Auch die Côte Chalonnaise brachte meisterhafte Weine hervor.















































































