Languedoc | Jahrgang 2020
Im Gegensatz zu anderen Regionen war der Winter 2020 hier mild, aber trocken. Die dringend benötigten Niederschläge setzten erst im Frühjahr wieder ein. Dank ihrer Ergiebigkeit ermöglichten sie die Wiederauffüllung der Grundwasservorkommen, die infolge der Dürre 2019 stark abgesunken waren. Die Kombination aus Feuchtigkeit und milden Temperaturen begünstigte die Entwicklung von Pilzkrankheiten, die vor allem im Süden, insbesondere im Minervois, auftraten. Zu Beginn des Sommers kehrten sonnige und trockene Bedingungen zurück, wodurch die Reifung der Reben unter optimalen Voraussetzungen verlief. Die Hitze erreichte nicht die Extreme von 2019, und die Reben entwickelten sich früh – besonders in Küstennähe, wo regelmäßige, kräftige Meeresbrisen für Abkühlung sorgten. Im Landesinneren hingegen lagen die Temperaturen häufig über 30 °C, und die anhaltende Trockenheit verlangsamte den Vegetationszyklus. Mehrere ergiebige Regenfälle ermöglichten schließlich eine gute Reife, insbesondere in den Appellationen.
Die Eleganz dieser Weine sucht noch ihresgleichen – auch bei den Rotweinen, die ausgeglichen und ohne zu viel Reife auftreten. Durch die erhaltene Säure wirken die Weine ausgeglichener und klassischer im Vergleich mit 2019. Der Jahrgang 2020 ist zwar kein Jahrgang für die Geschichtsbücher, erinnert aber an 2001 oder 2007 und ist vielleicht sogar noch fruchtiger. Die Tannine sind fein und insgesamt sind alle Regionen erfolgreich. Zu nennen sind hier Pic Saint-Loup, Les Terrasses du Larzac oder auch Faugères. Traditionell wärmere Gebiete wie die Grès de Montpellier profitierten in diesem Jahrgang von sehr günstigen Bedingungen, die für eine schöne Ausgewogenheit sorgten. Auch bei den Weißweinen blieb die Säure erhalten, was zu frischen Cuvées mit klar definierten fruchtigen Aromen führte.


















































