Provence | Jahrgang 2020
Die Provence erlebte 2020 einen frühreifen Jahrgang. Nach einem sehr milden Winter – dem wärmsten seit 1900 – prägten Regenfälle den Frühling. Ende März begann außerdem eine Frostperiode (bis zu minus 7 Grad im Landesinneren), die die Weinberge sehr unterschiedlich betraf. Im Juli und August herrschten dann hohe Temperaturen. Der Vegetationszyklus wurde dadurch jedoch nicht besonders verlangsamt, und die Weinlese fand sehr früh statt: bereits ab dem 15. August und teilweise sogar eine Woche bis zehn Tage früher als üblich wurde geerntet.
Die Roséweine, die den größten Teil der Produktion ausmachen (über 90 %), stellen wir an dieser Stelle nicht vor – sie werden hauptsächlich in den Monaten nach der Produktion konsumiert. Außerdem ermöglicht ihre im Vergleich zu Weiß- und Rotweinen technischere Herstellungsweise eine leichter zu erreichende Standardqualität. Die Weißweine sind vielversprechend, mit klaren Aromen und insgesamt gut ausgewogenem Geschmack. Die von Rolle geprägten Cuvées zeichnen sich durch mehr Lebhaftigkeit aus. Kraft und Frische charakterisieren die Rotweine, die darüber hinaus ein interessantes Lagerpotenzial bieten.
Auch den korsischen Winzern wurde der Jahrgang 2020 nicht erspart... Nach einem sehr milden und trockenen Winter begannen die Reben frühzeitig zu wachsen. Der regnerische Frühling war anschließend von einem spürbaren Druck durch Mehltau und Echten Mehltau geprägt, der insgesamt jedoch unter Kontrolle gehalten werden konnte. Der schließlich doch nicht ganz so frühreife Jahrgang erlaubte es den Winzern, die Trauben weniger süß und weniger sauer als 2019 zu ernten – und trotzdem ausgeglichene Weine zu erzeugen. Die Weißweine sind dabei etwas frischer als die Rotweine, die mit reifen Tanninen und saftigen Früchten locken.
