Jean-Michel Deiss (Sohn des Gründers Marcel Deiss, der die Domaine im Jahr 1949 gründete) bearbeitet heute 27 Hektar Weinberge, die sich über einige der besten Anbaugebiete des Elsass erstrecken, darunter auch Grand Cru Altenberg de Bergheim. Dieser außergewöhnliche Winzer ist ein Meister der sortenreinen Weine, wie beispielsweise Pinot Gris Beblenheim. Gleichzeitig kämpft er aber gegen das im Elsass typische Konzept der Rebsorte als das Wesentliche des Weins, weil dabei seiner Ansicht nach die Wichtigkeit des Terroirs vernachlässigt wird. Daher hat er auf alte Verfahrensweisen zurückgegriffen: Die Kombination von traditionellen Rebsorten (Riesling, Gewürztraminer, Grauburgunder usw.) auf ein und derselben Parzelle und die unsortierte Weinlese. Dabei kann sich das Anbaugebiet uneingeschränkt entfalten, ohne dass eine einzige Rebsorte überhand gewinnt. Jean-Michel Deiss konnte schließlich durchsetzen, dass die Appellation „Grand Cru", die bis dahin ausschließlich den klassischen Abfüllungen vorbehalten war, auch für die so genannten "Terroir"-Weine anerkannt wurde. Er bestand darauf, dass die Angabe von Rebsorten auf dem Etikett irrelevant sei, und durfte sie 2005 rechtmäßig von seinen Etiketten entfernen. Lesen Sie den Blogartikel über die Domaine Marcel Deiss

Der Weinberg wird biodynamisch bewirtschaftet und hier stellt Jean-Michel Deiss die Ehre des typisch elsässischen Verfahrens wieder her, traditionelle elsässische Rebsorten zusammenzupflanzen, damit die verschiedenen Bodeneigenschaften in dem Wein zum Ausdruck kommen. Die gemeinsam auf einem sehr gemischten und heterogenen Boden angepflanzten Riesling-, Pinot- und Gewürztraminer-Trauben bringen charakterstarke, leicht tanninhaltige Weine hervor, eingehüllt durch eine runde Kraft die den langen Abgang am Gaumen ausdehnt. Dieser Gruenspiel ist, wie Jean-Michel Deiss es ausdrückt, "eine eiserne Hand in einem Samthandschuh".