Die Entstehung des Weinguts geht auf die bahnbrechende Intuition von Alfred Tubbs, einem kalifornischen Senator aus San Francisco, zurück, der im Jahr 1882 einen Weinberg am Fuße des Mount Saint Elena, in der Nähe von Calistoga im Napa Valley, errichten wollte. Er folgte damit Gustav Niebaum vom Weingut Inglenook, der sich seinerseits von den Weinbergen in Bordeaux inspirieren ließ; daher der verblüffende Name „Chateau“. Die erste Weinlese, die von einem französischen Winzer, nämlich Jérôme Bardot, vorgenommen wurde, ergab 50.000 Kisten. Nach einigen turbulenten Jahren während der Prohibition wurde der Betrieb im Jahr 1933 von Chapin Tubbs, dem Enkel des Gründers, wiederaufgenommen. Nach dem Ableben des Ehepaars Franks, welches das Anwesen zu einem Ort der Biodiversität entwickelte, wurde es an den Rechtsanwalt Jim Barrett verkauft, der zum Landleben zurückkehren wollte. Zusammen mit seinem Sohn bepflanzte er den gesamten Weinberg neu und stellte seine alte Pracht wieder her. Ein Meilenstein auf dem Weg zur internationalen Wertschätzung war die berühmte Weinprobe in Paris im Jahr 1973, bei der aus einer Auswahl von vier burgundischen Chardonnays (darunter Weine von Leflaive und Roulot) und sechs kalifornischen Chardonnays der Wein von Chateau Montelena als bester Chardonnay ausgezeichnet wurde. Heute wird der Weinbau von Bo Barrett biologisch und mit kleinen Ernteerträgen durchgeführt. Die Weinlese wird nachts und von Hand vorgenommen, um die charakteristischen Aromen zu erfassen. Die Weine werden in Bottichen vinifiziert und anschließend in Fässern gelagert, von denen einige aus junger Eiche hergestellt sind. „Die Hauptsache im Weinbau ist die Ausgewogenheit“, sagt Bo Barrett.