Die Côtes du Roussillon sind vor allem für ihre natürlichen Süßweine berühmt. Sie beherbergen aber auch sehr schöne Terroirs, die für die Produktion von trockenen Rot- und Weißweinen geeignet sind. Die Geschichte der Weinberge geht bis ins 8. Jahrhundert vor Christus zurück, als griechische Seefahrer dort ihre ersten Reben anpflanzten. Im 13. Jahrhundert führte der Arzt Arnau de Vilanova in dieser Region die ersten Versuche mit dem Verfahren der Mutage durch, das anschließend zur Anwendung kam und im Jahre 1299 in Perpignan kodifiziert wurde. Auch wenn der Weinberg im Laufe des 19. Jahrhunderts mit dem Siegeszug der Eisenbahn in Rivesaltes einen wahren Aufschwung erfuhr, so wurde er durch die Reblaus zerstört und fand erst 1935 zu seiner vollständigen Größe (72 000 Hektar) zurück.
Der Weinberg von Roussillon, begrenzt durch das Massif des Corbières im Norden, das Massif du Canigou im Westen und das Massif des Albères im Süden, zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Sonneneinstrahlung aus. Er bildet ein Amphitheater, das sich zum Meer hin öffnet und auf dem die Reben terrassenförmig wachsen. Die Ausläufer der Berge aus Granit, Schiefer und Kalk wurden von den drei großen Flüssen geformt, die das Relief im Laufe der verschiedenen Phasen des Quartärs durchzogen. Für die Produktion der natürlichen Süßweine sind die Trauben am besten geeignet, die auf den kargsten und heißesten Böden wachsen. Die im Winter frischen Temperaturen bleiben dennoch mild. Der Sommer hingegen ist hier trocken und heiß mit Sommergewittern, die dramatische Folgen für die Rebstöcke haben können.
Die Rotweine bestehen aus mindestens zwei Rebsorten, ausgewählt zwischen Carignan, Grenache Noir, Mourvèdre und Syrah. Sie können durch Cinsault und Lledoner Pelut vervollständigt werden. Die Weißweine bestehen aus Grenache Blanc, Maccabeu, Tourbat (oder Malvoisie du Roussillon), Marsanne, Roussanne und Vermentino. Die Appellation produziert auch Roséweine.