Mas Amiel ist nach dem Ingenieur benannt, der 1816 die 10 Hektar Weinberge in einem Kartenspiel mit dem Bischof von Perpignan gewann. Im Norden vom Corbière-Massiv und im Süden von den ersten steilen Ausläufern der Pyrenäen geschützt, liegt Mas Amiel in der Nähe des Dorfes Maury und erstreckt sich über 220 Hektar, von denen 152 mit Reben bepflanzt sind. Mas Amiel war einer der Pioniere der qualitativen und kommerziellen Renaissance von Maury. Seit dem Kauf durch Olivier Decelle im Jahr 1999 (der auch Weinberge in Saint-Émilion und Fronsac besitzt) hat dieses große Weingut sein Angebot vervollständigt. Insbesondere die Maurys, die reduktiv (unter Luftabschluss, z. B. in Fässern) oder oxidativ (an der Luft gereift) ausgebaut werden, sind von hoher Qualität, ebenso wie alle von Mas vermarkteten Weine. Das Weingut steht auch am Anfang der Renaissance der trockenen Weine aus Maury, die heute eine AOC-Auszeichnung besitzen und echte Anerkennung genießen. Das Weingut ist bio-zertifiziert und befindet sich derzeit im Prozess der Umstellung auf die biodynamische Zertifizierung.

Das Terroir von Maury umfasst die gleichnamige Gemeinde nördlich von Agly (30 km von Perpignan) und einen Teil der umliegenden Ortschaften. Auf diesen steilen Hügeln aus schwarzem Schiefer (Maury kommt von "Amarioles", was so viel wie "schwarze Erde" bedeutet) reift die Rebsorte Grenache Noir für die Produktion der berühmten natürlichen Süßweine, die im Fass heranreifen. Die jungen Weine, die "Rimages" (Weine die bei der Reifung den Fruchtgehalt des jungen Weins ohne Oxidation beibehalten) zeigen anfangs eine tiefrote Farbe die aber mit der Zeit ins Mahagonifarbene hinüberspielt. Die im Fass gereiften Weine sind eher ziegelfarben, die Rancios hingegen zeigen einen orangefarbenen, sogar nussschalenbraunen Schimmer. Das stets intensive Bukett ist sehr aromatisch, mit Aromen kleiner roter Früchte als Grundlage (Sauerkirsche, Brombeere, rote Beeren). Durch die Reifung bilden sich Vanille-Nuancen, aber auch Noten von Backpflaumen oder kandierten Früchten, die mit der Zeit hin zu Trockenobst, Geröstetem, Kakao, Leder und bei den Rancios auch zu Nuss tendieren. Das Aroma der reiferen Weine erinnert an Kakao, gekochte Früchte und Kaffee. Am Gaumen sind sie warm und kraftvoll. Die jungen Weine sind fruchtig, die reiferen erinnern an Backpflaumen und in Branntwein eingelegte Früchte und die ältesten sowie die Rancios schließlich an Kaffee, Gewürze, Kakao und Nuss. Der Abgang ist frisch und bemerkenswert lang.