Das nach dem Zweiten Weltkrieg gegründete Champagnerhaus Jacques Selosse in Avize wird seit 1974 von Jacques‘ Sohn Anselme geleitet, der dabei von seinem Sohn Guillaume unterstützt wird. Ihre Champagner zählen mittlerweile zu den hervorragendsten Referenzen der Region und erreichen eine Perfektion, die Seltenheitswert hat. Sie werden daher von Liebhabern sehr geschätzt und von der Kritik mit Lob überhäuft. Mit einer Rebfläche von acht Hektar erzeugt das Gut weniger als 60 000 Flaschen pro Jahr. Der Weinberg wird nach biodynamischen Methoden bewirtschaftet. Man hat sich jedoch gegen eine Zertifizierung entschieden, um bei Bedarf einen größeren Spielraum zu haben. Die Rebzeilen sind begrünt und die Böden werden mit Pflug und Pferd bearbeitet. Die in Barriques ausgebauten Weine wissen beim Verkosten wirklich zu begeistern und erweisen sich als charaktervoll, könnten jedoch Neulinge überraschen, die bisher wenig Erfahrung mit dieser Art Champagner haben.

Dieser lachsfarbene Rosé ist aus einer Assemblage entstanden. Die 94 % Chardonnay-Trauben stammen von den Grands Crus der prestigeträchtigen Côte des Blancs. Die 6 % Pinot Noir kommen von Winzern aus Ambonnay, einem Grand Cru der Montagne de Reims. Das Unternehmen ist anspruchsvoll: eine leichte Dosage von 1,3 bis 2,7 Gramm Zucker pro Liter. Infolgedessen ist der Brut Rosé ein köstlicher und leichter Champagner. Am Gaumen bietet er eine schöne Substanz, deren aromatisches Grundgerüst rote Früchte (Himbeere) und Zitrusfrüchte (Zitrone, Pampelmuse) miteinander verbindet und eine schöne Säure liefert. Man findet ebenfalls exotische Noten von Ingwer und Moschus. Er ist besonders langanhaltend und verführt durch die Finesse seiner Bläschen und die weinige Länge.