Bordeaux | Jahrgang 2021
Der Jahrgang 2021 war ganz und gar kein Zuckerschlecken für das Bordeaux – vielleicht sogar einer der schwierigsten seit dem berüchtigten Jahr 2013. Das ganze Jahr lang stellen die heiklen Wetterbedingungen die Nerven aller Winzer auf die Probe.
Der Winter war ungewöhnlich mild, was zu einem frühen Austrieb der Reben führte – ein Umstand, der sich schon bald nachteilig auswirken sollte. Anfang April kam es zu schweren Frostereignissen, die beide Ufer betrafen, besonders jedoch das Sauternais. In manchen Parzellen kam es zu erheblichen, teils vollständigen Ernteausfällen. Die extremen Wetterbedingungen, die bis Anfang Mai anhielten, führten zudem zu einer uneinheitlichen Traubenreife, je nach Lage und Terroir.
Der Juni verlief vergleichsweise ruhig und ermöglichte eine weitgehend ungestörte Blüte, doch bereits zu diesem Zeitpunkt zeigten sich Verzögerungen im Wachstumszyklus. Einige Gebiete litten unter Hagelschlägen, während der anhaltende Regen von Ende Juni bis Ende Juli die Region fest im Griff hatte. Diese permanente Feuchtigkeit schuf ideale Bedingungen für Krankheiten, allen voran Mehltau. Die unzureichende Sonneneinstrahlung und kühlen Temperaturen führten zu einer langsamen und schwierigen Reifung der durch den Regen aufgequollenen Beeren.
Erst die Rückkehr des schönen Wetters Anfang September brachte eine Wende und ermöglichte es, den Jahrgang teilweise zu retten. Die in diesem geernteten trockenen Weißweine profitierten hiervon am meisten: Der kühle Sommer erhielt eine gewisse Frische der Trauben, was zur guten Entwicklung der Aromen beitrug. Alle trockene Weißweine, aber vor allem die besten Crus aus Graves gelten als voller Erfolg.
Obwohl das Sauternes-Gebiet stark von den Bedingungen des Jahres mit geringen Erträgen betroffen war, profitierte man auch hier vom Wechsel zwischen Hitze und einigen Niederschlägen, einer idealen Situation für die Entwicklung der Edelfäule. Die Trauben, die eine schöne Säure und eine sehr schöne aromatische Komplexität bewahrt hatten, erreichten so ein hervorragendes Gleichgewicht, das auf große Erfolge hoffen lässt.
Die Situation der Rotweine gestaltete sich allerdings komplexer, und vor allem heterogener. Die Winzer waren je nach Lage unterschiedlich stark von den Klimakatastrophen betroffen, hinzu kamen unterschiedliche Rebsorten und Erntedaten. Allgemein erreichten vor allem Merlots vom rechten Ufer eine interessante Aromapalette, wenn auch weniger spannend als in den Vorjahren. Die Cabernets Francs und Sauvignons erreichten eine schöne Ausgeglichenheit, wenn die Winzer ihre Reifung ausreichend verlängert hatten. Obwohl die Weinlese hier bereits im September begann und teilweise unterreife Trauben mit Mangel an Substanz und flachem Mittelgaumen zu verzeichnen waren, führten die sehr guten Wetterbedingungen der folgenden Wochen (langsame und gleichmäßige Reifung, große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht) zu großartigen, vollmundigen und vollmundigen Weinen, insbesondere auf Kiesböden.
Bei den Rotweinen sollte man diesen im Vergleich zu den drei extravaganten Vorjahren eher klassischen Jahrgang nicht vernachlässigen, dabei jedoch zwischen den verschiedenen Weingütern unterscheiden.















































































