Elsass | Jahrgang 2021
Die Jahrgänge in dieser Region weisen besonders große Unterschiede auf: Nach dem Jahr 2020, das sich durch seine hohe Qualität und Homogenität auszeichnete, folgte 2021 mit qualitativ sehr unterschiedlichen Weinen. Denn einige Rebsorten litten besonders unter den komplexen klimatischen Bedingungen...
Alles begann mit einem ungewöhnlich warmen Frühling, der zu frühreifen Weinreben führte – diese sahen sich dann Hagel ausgesetzt. Der Hagel konnte zwar keine allzu großen Schäden anrichten, dafür aber der Mehltau, der sich nach einem regnerischen Juli ausbreitete. Die Rückkehr des schönen Wetters im August ging mit Episoden von Mehltau einher. Diese ungünstige Verkettung von Ereignissen führte zu einem drastischen Rückgang der Erträge um 50% bis 80% !
Glücklicherweise brachten September und Oktober einige Sonnenstrahlen mit sich, und in Verbindung mit kühlen Nächten konnten diese Tage eine fast verloren geglaubte Weinlese retten. Die ersten Schnitte mit der Rebschere erfolgten am 13. September für die Crémants, eine Woche später, am 20. September, für die Elsässer und Elsässer Grand Crus. Viele Winzer zogen es vor, ihre Weinlese so weit wie möglich hinauszuzögern, um einen höheren Reifegrad zu erreichen – ein Risiko, das sich lohnte, wie sich später zeigte. Die Spätlesen und die Selektionen edler Trauben wurden ihrerseits ab dem 4. Oktober geerntet, jedoch unter äußerst begrenzten Bedingungen, da nur wenig Botrytis auftrat. So zogen die Winzer es vor, ihre geringe Ernte auf trockene Weine zu konzentrieren.
Unter diesen einzigartigen Bedingungen (im Elsass seit mehr als einem halben Jahrhundert nicht mehr so vorgekommen) erreichte nur der Riesling Brillanz. Weine dieser Sorte können mit hoher Qualität, im Falle der Grands Crus hohen Konzentrationen und guter Säure aufwarten, die ihnen langes Lagerpotential verleiht. Sie können mit großen Weinen rechnen!
Auch die Muskateller- und Sylvaner-Weine sind bemerkenswert und bieten eine schöne aromatische Opulenz und eine gehaltvolle Struktur. Die Gewürztraminer-Weine sind zwar nicht von besonders großer Tiefe, weisen jedoch eine schöne aromatische Typizität auf.
Was die Pinots angeht, scheint das Qualitätsniveau etwas niedriger zu sein. Die Pinots Gris und Pinots Blancs sind angenehm, jedoch nicht besonders strukturiert – die Pinots Noirs hingegen litten wahrscheinlich am meisten unter den Wetterbedingungen. Sie haben zwar angenehme fruchtige Noten, aber es mangelt ihnen etwas an Konzentration. Diese Weine sollten schnell getrunken werden!







































